Mit fast 3000m üN ist Quito die am höchsten gelegene Hauptstadt der Welt. Um 16:00 sind wir am Flughafen angekommen und per Taxi gleich in unser AirBnB gebracht worden. Endlich 3 Schlafzimmer & 1 Wohnzimmer für uns 4. So kann jedes Kind die Tür hinter sich zu machen und Zeit für sich haben.
Ecuador ist mit einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 480$ nicht gerade das finanzstärkste Land und gerade in der Hauptstadt ist die vorherrschende Armut (und auch Unterdrückung der indigenen Bevölkerung) stark zu beobachten. So sagte K2 gleich am nächsten Vormittag, dass er sich „irgendwie“ unwohl fühle. Wir sind aber auch wahrscheinlich durch die falschen Strassen gelaufen.
Nachmittags schlossen wir uns dann einer Free Walking Tour an. 3 Stunden Quito mit einem local Guide. Zum Ende der Tour gibt man, was es einem wert war. Unser Guide Miriam war klasse und hat uns abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten zu tollen Orten gebracht und verstand es, interessante Hintergründe lebhaft zu erklären.
Der erste Stop unserer 10-köpfigen Gruppe war eine Markthalle, in der es alle Arten von frischen Dingen zu kaufen gab. Von Fleisch über Kräuter zu Früchten. Auf die Frage, warum die Ecuadorianische Küche sämtliche Teile des Tieres verwendet, wusste keiner der Gruppe eine Antwort – Miriam erklärte es uns: Als damals die Spanier nach Südamerika kamen, brachten Sie die ersten Rinder und Schweine mit auf den Kontinent. Da die Spanier nur “das gute Fleisch“ der Tiere aßen und den Rest den wie Sklaven gehaltenen Ureinwohnern hinwarfen, entwickelte sich so im Laufe der Zeit eine eigene spezielle Küche.

Danach ging es zu den Früchten und wir durften sämtliche Früchte probieren, die uns unbekannt waren. Total klasse und wir gingen frisch gestärkt aus der Markthalle zum nächsten Spot.

Um den Reichtum des damaligen Hausherrn zu zeigen, wurden im Fußboden des Hauses die Knochen der Tiere verarbeitet, die man aus Europa hergeschifft hat. Jedes Knochteil stammt von einem Tier. So konnte man als europäischer Eroberer gleich im Eingangsflur seinen unermesslichen Reichtum zur Schau stellen.
Ecuador zeigt sich aber auch als absolut religiöses Land. Wir betraten den Vorraum eines Klosters, in dem noch heute Nonnen ihr gesamtes Leben hinter meterhohen Mauern ohne Kontakt zur Außenwelt verbringen. Seit einigen Jahren ist es so, dass sie anfangs für 1 Jahr “zur Probe“ dort verbringen. Dann geht die Außentür letztmalig für sie auf und sie entscheiden, ob sie das Kloster verlassen oder halt nicht. Danach gibt es nur noch den innerklösterlichen Friedhof. Diese Entscheidung gab es früher nicht, es wurde prinzipiell immer die erstgeborene Tochter der reichen Familien ins Kloster geschickt, um einen kurzen Draht nach oben zu haben und etwaige Verbrechen zu vergeben.
Die nachfolgende Schokoladenverkostung war kurzweilig und wir konnten verschiedene Proben kosten…
Weiter ging es zum Plaza Grande und den “normalen“ Sehenswürdigkeiten innerhalb der Altstadt Quitos. Miriam wusste aber auch hier, das Ganze mit Anekdoten zu versehen und eine wirklich kurzweilige Tour zu veranstalten. Selbst K1 & K2 hörten über 3 Stunden gespannt zu und nörgelten nur ganz leise.
Ein klasse Tag mit einer Vielzahl von Informationen
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